Hallo liebe Leute
Habe mich hier erst Mal wegen eurer Idee Jakobsweg angemeldet. Finde sie sehr interessant und würde mich, wenn es passt, evtl. auch beteiligen.
Ich kann euch als Ex Kleinveranstalter von Endurotouren und Trainings, über Erfahrungen in Südfrankreich und Spanien berichten.
Zuerst zu eurer Planung.
Die Strecke, wie angestrebt, über kleinste Wege (Trialmässig) ist mit mehreren Teilnehmern, die sicher mit verschiedener Fahrpraxis, Können und Kondition aufwarten, in der geplanten Zeit praktisch unmöglich!
Mal zum Vergleich, mit einer gut trainierten Enduro-Sportfahrergruppe schafft man, in dem von euch anvisierten Gelände, ca. 80 km/Tag.
Das nur, wenn vom Tourguide gut geplant, in ihm zu 100% bekannten Gelände, also ohne Suchen von Wegen/Tankstelle, etc., wenn die Teilnehmer gut eingeschätzt, trainiert und konditioniert sind, und das ohne jeden Schaden an Maschinen oder gar Menschen!
Ja, ich weiß, natürlich ist auch eine Gesamtstrecke von 180-200 km, samt gemütlicher Restaurant- Mittagspause möglich! Dann werden, vom Orts kundigen Tourguide, schnell und einfach befahrbare Wegstrecken eingebaut!
Mit der Trial oder Ähnlichem, meiner Meinung nach völlig uninteressant!
Die Tagesfahrleistung nimmt überdurchschnittlich stark ab,
durch Teilnehmer: die nicht ausreichend in der Fahrtechnik geübt, konditionsmässig untrainiert oder unkonzentriert sind.
durch Teilnehmer für die z. Bsp. enge, kurvige Steil-Auf und Abfahrten ein Problem darstellen.
Ich habe schon Pferde kotzen sehen, starke Männer, die sich selbst als Renntempo fordernde Könner offerierten, aber nach oben beschriebener "Sektion" völlig entkräftet von ihrem Motorrad fielen, von Frauen die den selben Weg mit einer alten, kleinen, von besagten Helden belächelten, Mopeds hoch fuhren als hätten sie nie was Anderes gemacht!
Also, verbindlich planen kann man, wenn überhaupt, nur mit Leuten deren Fähigkeiten man zu 100% kennt!
Man nehme als Bsp. einen Reit oder Wanderweg, mittelsteile Serpentinen, 50 m lang mit einigen kleinen Stufen und engen Kurven, ja so sehen die Wege oft aus, in Frankreich und Spanien!
Der Vorausfahrende sondiert die Lage, die Gruppe kommt zum Stillstand. der Erste fährt los und durch bis ans Ende, der Zweite ebenfalls, der Dritte bleibt irgendwo, natürlich an der engsten Stelle, im Schotter, an der Stufe, im Busch hängen, natürlich dort wo das Anfahren Probleme bereitet, wo der Vierte und die Nachfolgenden auch nicht passieren können.
Lassen wir die Gruppe 6 Teilnehmer sein, an besagter Stelle ist schnell eine halbe Stunde, mit anschließender Erholungspause, auch eine 3/4 Stunde weg!
Hat man dann untrainierte Fahrer dabei, hat diese "heftige" Leistung bzw. kurzzeitige Überlastung die Tageskondition quasi aufgefressen! Dann wird es entweder sicher und langsam oder gefährlich! Das am Morgen und der Tag ist gelaufen, was die geplante Tagesstrecke angeht!
Meine Meinung:
Man sollte Wege suchen immer mit Alternativen, per Karte, in Google Maps, in Naviprogrammen wie Garmin, Material zusammen tragen aus Berichten in Foren, Wanderer, Reiter, Mountainbiker, Berichte von ortsansässigen Enduro, 4x4, ATV und Trialvereinen. Mögliche Unterkünfte ebenso.
Die eigentliche "Tagesstrecke" würde ich überhaupt nicht festlegen, das erzeugt nur Streß, vor allem für die, die nicht so geübt, trainiert und konditioniert sind!
Ganz nach dem Motto: der Weg ist das Ziel, mit fortschreitender Wegstrecke kommt die Routine, das Können, die Sicherheit, die Kondition und für alle der große Spaß!
Die meisten Jakobspilger laufen den Weg in mehreren Etappen!
Begleitfahrzeug:
Das Fahrzeug muss ausreichend groß sein, Werkzeug, Gepäck, Ausrüstung aller Teilnehmer und ein Ersatzmotorrad zu transportieren. Der Fahrer sollte ein sicherer Fahrer/in sein, eine gute Orientierung haben, um im Fall der Fälle auch einen entlegenen Ort anfahren zu können!
Die Tagesetappe wird ausschließlich von den Teilnehmern bestimmt, und dem Fahrer des Begleitfahrzeuges mitgeteilt, er/ sie sollte sich, z. Bsp. am Mittag im Kreis von 10km befinden, damit man frühzeitig per Telefon einen End und Treffpunkt verabreden kann.
Die Quartiersuche sollte ebenfalls Sache des Begleitfahrzeugfahrers sein!
Campingplätze mit Mobilhomes, Casa Rurales (Bauernhöfe) waren und sind meine Favoriten. Dort ist Platz für Motorräder und Fahrzeug/Anhänger kein Problem.
Infos zur Lage in Spanien kann ich bei Interesse beitragen.
Gruß
Carozza